Redebeitrag: Projekt neue Schulinformatik DiAna

Bei den Grünen hat dieses Geschäft zu einigen Diskussionen geführt. Es ist für uns klar: Mit der Einführung des Lehrplan 21 im letzten Sommer und der voranschreitenden Digitalisierung ist die Schulinformatik ein Muss. Eigentlich sind wir bereits viel zu spät dran. Die Bieler Schulen stecken noch im digitalen Mittelalter: Die Feudalherren und –damen, also die SchulleiterInnen, schauen selber, was sie in ihrem Lehn brauchen. In jeder Schule ist es etwas anders, je nach Kultur und Prioritätensetzung. Für die heutigen Kinder und künftigen Erwachsenen ist es unumgänglich, dass sie lernen mit der Digitalisierung umzugehen und dass ihnen entsprechende Kompetenzen mitgegeben werden. Dies betrifft nicht nur den rein technischen Umgang mit dem Computer, das können die Meisten bereits. Vielmehr geht es um Medienpädagogische Aspekte.
Der Sprung vom digitalen Mittelalter in das Zeitalter 4.0 kostet uns einiges. Die 15 Millionen sind allerdings nachvollziehbar, da das Projekt allumfassend ist. Es müssen ja nicht einfach nur die Geräte angeschafft werden. Bezüglich Kosten, hatten wir eher bei den Folgekosten etwas unsere Fragezeichen. Dass es die gibt ist logisch. Denn pflegen wir das System nicht, lassen wir es besser sein. Und dass die Geräte alle 4-5 Jahre neu angeschafft werden müssen, ist leider auch die Realität. Und trotzdem: Das Geld für die Investitionen, für die wir uns hier verpflichten, ist kein Pappenstil. Gerade im Hinblick darauf, dass wir nach wie vor einen Investitionsstau haben. Zudem fragen wir uns, ob die angegebenen Folgekosten effektiv reichen werden, da die Pflege der Schulinformatik insbesondere auf der Sicherheitsebene, aufwändig ist. Allerdings ist für die Grünen auch klar, dass wir eigentlich kaum eine Wahl haben. Uns erscheint sogar, dass die Anzahl Geräte pro Kind resp. Klasse zu knapp bemessen ist. Dies zeigt auch der Vergleich mit den anderen Städten. Dies bedeutet einiges an Planung und Koordination für die Lehrkräfte. Und Disziplin, dass die Geräte nach Gebrauch auch ordentlich versorgt werden. Erfahrungsgemäss klappt dies ja nicht immer…
Was für die Grünen ein wichtiges Argument ist, ist die Chancengleichheit. Mit der Einführung der Schulinformatik attraktivieren wir die Bieler Schulen und passen uns den Gegebenheiten an. Dies ist der Chancengleichheit dienlich. Aber: Wenn nun der Unterricht digitalisiert wird, heisst das auch, dass erwartet wird, dass die SchülerInnen zu Hause einen Zugang zu einem Computer haben müssen. Dies mag bei den meisten Kindern auch so sein, doch dürfen wir diese Erwartung stellen? Hier nimmt uns wunder, ob sich der GR Gedanken dazu gemacht hat. Gibt es z.B. die Möglichkeit, die Hausaufgaben an einem der Geräte in der Schule zu erledigen?
Die GPK hat es bereits in ihrem Votum gesagt: Wichtig ist, dass die Lehrkräfte an den Kulturwandel herangeführt werden. Sie müssen unterstützt werden bei der Einführung von DiAna- und zwar nicht nur auf der technischen Ebene. Sie brauchen Begleitung, wie sie die Compis sinnvoll in den Unterricht einbinden. Die jüngeren Lehrkräfte werden in der Ausbildung bereits entsprechend geschult. Für die älteren Lehrkräfte dürfte es eine grössere Herausforderung sein. Denn die Digitalisierung des Unterrichts bedeutet einen Kulturwandel.
Zusammenfassend kann ich sagen: Die Grüne Fraktion sieht mit DiAna einige Herausforderungen auf die Stadt und die Bieler Schulen zukommen. Trotzdem: Lassen wir das digitale Mittelalter hinter uns und wagen wir den Schritt ins Zeitalter 4.0.

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